Hundekrankheiten: Symptome erkennen

Appenzeller Sennenhund
Damit dein Hund gesund durch Wiesen springt, ist es notwendig, Anzeichen auf Hundekrankheiten früh zu erkennen.

Da Hunde nicht sprechen können - manche Menschen behaupten das Gegenteil - ist es nicht einfach zu erkennen wann der Hund krank ist. Die ersten Anzeichen einer Krankheit zu erkennen, ist eine Frage der guten Beobachtung. Hundhalter, die sich jeden Tag intensiv mit ihren Hunden beschäftigen, kennen die Gewohnheiten, Stimmungen und Vorlieben ihres Hundes. So nimmt man auch meist sehr schnell Veränderungen wahr, die auf eine Hundekrankheit schließen lassen.

Hier soll nur kurz auf solche Hundekrankheiten bzw. Krankheitssymptome eingegangen werden, mit denen Hundebesitzer konfrontiert sein werden, und auf solche, die auch vom züchterischen Standpunkt von Bedeutung sein können. Für mehr und ausführlichere Informationen verweisen wir auf die Fachliteratur und deinen Tierarzt.

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Hundekrankheiten unterteilt man zur Übersicht in:

  • Erbkrankheit des Hundes
  • Hautkrankheit des Hundes
  • Infektionskrankheit bei Hunden
  • Neurologische Erkrankung des Hundes
  • Orthopädische Erkrankung des Hundes

Fieber beim Hund

Ein immer ernstzunehmendes Symptom ist Fieber beim Hund. Die Körpertemperatur eines gesunden Hundes liegt zwischen 37,5° C und 38,5° C. Um die Körpertemperatur seines Hundes zu kennen, bleibt nicht anderes übrig, als sie zu messen. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass die Körpertemperatur abends höher ist als am Morgen, und dass sie beim Welpen und Junghund höher ist als beim erwachsenen Hund.

Fieberhafte Zustände können leicht an den warmen Ohren, am trockenen Nasenspiegel und am matten Ausdruck der Augen erkannt werden. Die wirkliche Temperatur lässt sich aber nur mithilfe eines Rektalthermometers ermitteln. Die Ursachen, die zu Fieber führen, sind vielfältig. Ein fiebernder Hund leidet fast immer unter einer bakteriellen Infektion (Erkältung, Grippe).

In jedem Fall ist Fieber aber auch ein Teil einer natürlichen Abwehrreaktion. Es soll und darf nicht einfach versucht werden, es zu senken! Ein fiebernder Hund sucht instinktiv nach einer kalten Unterlage und bereits nach etwa einer halben Stunde kann die Temperatur um 0,5° C zurückgehen. Meist können Sie dem Hund rascher helfen, indem Sie seinen Instinkten vertrauen und ihn ruhen lassen, wo es ihm behagt. Wichtig ist auch das Sie Ihrem Hund ausreichend Wasser anbieten, da er sonst lebenswichtige Körperflüssigkeit verliert. Hat Ihr Hund hohes Fieber und oder schwere Störungen des Allgemeinbefindens benötigt er die Behandlung des Tierarztes.

Durchfall

Durchfall und Erbrechen sind Symptome, die bei schweren Infektionserkrankungen wie Staupe, Parvovirose oder bei Vergiftungen auftreten können. Durchfall beim Hund kann Ausdruck harmloser nervöser Störungen, aber auch ernsthafter Natur, oder einfach Folge übermäßiger Nahrungsaufnahme oder Aufnahme von unbekömmlichen Futter jeglicher Art sein. Wenn Ihr Hund Durchfall hat, ihm aber offensichtlich sonst nichts fehlt, können Sie einen Tag abwarten, ob sich sein Zustand verbessert. Eine erste Maßnahme bei Durchfall ist, den Hund einen Tag fasten zu lassen.

Durchfall mit trocknenden Mitteln wie Kohle beheben zu wollen, ist eine kurzsichtige Maßnahme, da damit nur das Symptom und nicht die Ursache bekämpft wird. Der Verlust an Flüssigkeit kann mit Kamillen-, Salbei-, Fenchel- oder Schwarztee, mit etwas Honig gesüßt, eventuell Iöffelweise, ausgeglichen werden. Schwerer Durchfall erfordert eine tierärztliche Behandlung vom Hund, wobei die verlorene Flüssigkeit mittels Infusion ersetzt wird. Durchfälle, selbst durch harmlose Ursachen bedingt, können, als Folge des Verlustes an Flüssigkeit und Mineralstoffen, zu schweren Störungen des Allgemeinbefindens führen.

Erbrechen

Erbrechen kann wie Durchfall ein Symptom sein, das bei schweren Infektionserkrankungen wie Staupe, Parvovirose oder bei Vergiftungen auftritt. Meistens jedoch ist die Ursache harmloser, einfach Folge Übermäßiger Nahrungsaufnahme oder Aufnahme von unbekömmlichen Futter jeglicher Art.

Hunde sind beim Hundefutter meistens nicht sehr wählerisch. Es kann schon vorkommen, dass sie sich über den Biomüll im Garten oder Nachbars Mülltonne hermachen. Eine erste Maßnahme ist, wie bei Durchfall auch bei Erbrechen, den Hund einen Tag fasten zu lassen. Er wird nicht verhungern, aber sein Verdauungssystem kommt dadurch meist wieder in Ordnung. Wichtig ist allerdings ein immer voller Wassernapf.

Übermäßiges Trinken

Wasser löscht den Durst des Hundes, reguliert die Körpertemperatur, fördert die Verdauung und schmiert das Gewebe. Das ein gesunder Hund zuviel trinkt ist sehr unwahrscheinlich. Bei Hunden, die plötzlich übermäßig Trinken, könnte das auf eine ernsthafte Erkrankung, zum Beispiel Gebärmutterentzündung oder Nierenerkrankungen, hinweisen. Warte nicht zu lange und suche den Tierarzt auf.

Hautverletzungen bei Hunden

Kleine Hautverletzungen, verletzte Ballen (Schnittverletzungen) kommen gerade bei jüngeren Hunden öfter vor. Am Besten behandelt man mit einem Desinfektionsmittel; Kamillentee ist ein ideales, preisgünstiges und bioligisches Hausmittel.

Größere Verletzungen, die beim Spiel mit anderen Hunden oder bei einer Rauferei entstanden sind, können infiziert werden. Eine tierärztliche Behandlung ist unerlässlich. Verletzungen an Kopf, Hals und Rücken sind sehr ernst zu nehmen. Wird an diesen Regionen eine Wunde infiziert, kann sich die Infektion leicht in darunterliegenden Gewebeschichten ausbreiten.

Insektenstiche können, falls dadurch eine massive allergische Reaktion hervorgerufen wird, unter Umständen fatale Folgen haben. Dies gilt besonders für Stiche in der Mund und Rachengegend nach erfolgter Jagd auf Bienen oder Wespen.

Haarausfall

Haarausfall ist bei Hunden meist nichts ungewöhnliches, bei langhaarigen Rassen fällt es allerdings mehr auf als bei kurzhaarigen. Als Hundebesitzer gebraucht man den Staubsauger sicher öfter. Ein intensiver Haarwechsel erfolgt bei den meisten Hunden im Frühling und Herbst. Wenn die Haare aber außerhalb der Saison vermehrt oder in Büscheln ausfallen, ist meist das Haarwachstum gestört oder vorhandene Haare fallen aus einem besonderen Grund aus.

Eine häufige Ursache für Haarausfall sind Ernährungsprobleme bzw. Nährstoffmangelerscheinungen. Oft entstehen Mängel durch falsches Futter. Man muss nicht unbedingt ein Vermögen für Premiumfutter ausgeben, um das Fell des Hundes gesund zu erhalten, doch im Gegensatz zu Speiseresten hat Markenfutter den Vorteil alle nötigen Nährstoffe zu beinhalten. Eine Alterantive die immer mehr Hundehalter in Betracht ziehen, ist ihre Hunde zu barfen.

Wenn sich Ihr Hund buchstäblich das Fell vom Leib kratzen will, leidet er wahrscheinlich unter Flöhen. Flöhe festzustellen ist nicht schwer, sie wieder loszuwerden oft nicht so einfach. Am besten ist Flohshampoo und/oder -puder. Von Ihrem Tierarzt erhalten Sie auch Tropfen bzw. orale Arzneimittel. Da Flöhe extrem vermehrungsfreudig sind, sollten Behandlungen wöchentlich wiederholt werden. Weitere Ursachen für Haarausfall können auch Milben oder Allergien sein.

Wenn jungen Hunde hinken

Junge Hunde sind meist sehr lebhaft und draufgängerisch, spielen viel und kennen keine Grenzen und vor allem keine Gefahren. Beim Spiel mit anderen Hunden geht es oft sehr flegelhaft und grob zu. Hie und da wird der junge Hund auch von seinem Besitzer durch zu lange Spaziergänge überfordert. Die häufigste Ursache für das Hinken sind verletzte Ballen. Untersuche diese deshalb auf Schnittverletzungen oder Einstiche. Wenn du den verletzten Ballen gründlich reinigst, heilen solche Verletzungen in der Regel innerhalb 2-4 Tagen. Eiter und Schwellungen sind Hinweise auf eine Entzündung, die vom Tierarzt behandelt werden muss.

Viele Junghunde fangen im Alter von vier bis neun Monaten plötzlich zu hinken an. Meistens sind die Vordergliedmaßen betroffen. Komplettes Ruhigstellen wäre falsch, denn die Muskulatur und die Bänder helfen stützen und gezielte Bewegung ist angebracht. Man macht kleine Spaziergänge an der Leine und streicht vorläufig die Spielstunde mit anderen Hunden. Schmerzhemmende Mittel überdecken nur den Zustand und sollten vermieden werden. Es braucht Zeit und Geduld, bis der krankhafte Prozess ausheilt.

Warum kann es zum Hinken kommen?

Während der Zeit des intensiven Wachstums - zwischen dem ersten und neunten Monat - sind sowohl die knorpeligen als auch die knöchernen Anteile des Skeletts sehr fragil und somit den enormen mechanischen Belastungen nicht in ausreichendem Maße gewachsen. Dies gilt besonders für die Knochen und Gliedmaßen im Bereich der Wachstumszonen, d.h. in und um die Epiphysenfuge und in den Gelenksknorpeln.

Der Gelenksknorpel und der Knorpel der Epiphysenfuge ist zur Zeit des intensiven Wachstums - und nur zu dieser Zeit - mit Blutgefäßen, welche die Verknöcherung einleiten, durchsetzt. Dadurch ist aber die ohnehin schon geringe Stabilität des wachsenden Knorpels vermindert. Der Knochenschaft rings um die Epiphysenfuge fängt gerade an sich zu bilden, d.h. er besteht noch vorwiegend aus Bindegewebe.

Starke mechanische Belastungen können sowohl im Gelenksknorpel der Epiphysenfugen als auch im gerade neu gebildeten Knochengewebe Schäden verursachen. Schäden im Knochengewebe - in der Regel Mikrofrakturen - heilen spontan. Schäden im Knorpel der Epiphysenfuge leiten zu fehlerhaften Verknöcherungen, die in der Regel durch den Heilungsprozess problemlos korrigiert werden. Schäden im Gelenksknorpel hingegen können zu bleibenden Arthrosen führen. Auch die Ansatzstellen von Bändern und Sehnen erreichen ihre volle Belastbarkeit erst nach Abschluss der intensivsten Wachstumsphase. Übermäßige Belastung kann zu Zerrungen führen, die, wenn noch die Knochenhaut mit einbezogen wird, sehr schmerzhaft sein können, was mit Hinken quittiert wird. Die Stabilität des wachsenden Skeletts kann durch falsche Fütterung dramatisch reduziert und die Knochenentwicklung fehlgeleitet werden.

Hinken kann viele Ursachen haben. Begreiflicherweise wünschen alle Besitzer eine schnelle Heilung und entschließen sich, oder drängen gar, viel zu früh für eine Operation. Operationen sind in vielen Fällen nicht nötig. Sie belasten das Tier unter Umständen nur unnötig oder können im schlimmsten Falle vor allem, wenn Gelenke mit einbezogen werden? eine Heilung verhindern.

Hundekrankheit Hüftgelenksdysplasie (HD)

Der Begriff HD umschreibt krankhafte Veränderungen am Hüftgelenk. Bei der Entstehung spielen vor allem Erbfaktoren eine wesentliche Rolle. Meist kommt HD bei großen Rassen wie Deutscher Schäferhund, Retriever, Rottweiler oder Irish Setter vor. Selbst beim heutigen fortgeschrittenen Stand der Wissenschaft sind noch lange nicht alle Zusammenhänge bekannt.

Umwelteinflüsse, wie Überforderung des Junghundes oder falsche Ernährung, sind neben den genetischen Dispositionen für kranke Hüftgelenke verantwortlich. Anhand von Röntgenbildern ist nur der Phänotyp sichtbar, die genetische Anlage bleibt verborgen. Der Experte beurteilt die Größe des Gelenkspaltes, die Form der Gelenkspfanne und des Oberschenkelkopfes, unter Berücksichtigung der rassespezifischen Punkte sowie eventuelle Veränderungen an den Gelenken selbst und am Oberschenkelhals.

Je nachdem, wie stark und wie fortgeschritten diese Veränderungen sind, werden sie graduell unterschieden:

  • A, HD-Frei: In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg-Winkel 105° oder mehr. Manchmal noch A1 wenn der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.
  • B, HD-Verdacht: Schenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig und der Norberg-Winkel beträgt 105° (oder mehr), oder Norberg-Winkel kleiner als 105° aber gleichförmiger Schenkelkopf und Pfannendach.
  • C, Leichte HD: Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, Norberg-Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.
  • D, Mittlere HD: Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Norberg-Winkel größer 90°. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.
  • E, Schwere HD: Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), Norberg-Winkel unter 90°, der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.
Das Alter des Hundes ist dabei immer zu berücksichtigen. Vor dem zwölften Lebensmonat kann keine verbindliche Diagnose gestellt werden, weil das Skelett und damit auch die Gelenke noch nicht genügend weit entwickelt sind. Andererseits können geringgradige Veränderungen, die im Alter von zwölf Monaten auf dem Röntgenbild gefunden werden, innerhalb von sechs bis zwölf Monaten verschwinden. Dabei handelt es sich aber meistens um Veränderungen am Oberschenkelhals. Hinzu kommt, dass nicht alle Veränderungen, die bei der HD vorkommen, auch tatsächlich das Resultat einer HD, d.h. erblich bedingt sind. Anhand des Röntgenbildes kann dies aber nicht festgestellt werden.

Aus dem Beschriebenen geht hervor, dass einer sorgfältigen Beurteilung der Röntgenaufnahmen der Hüftgelenke beim Hund größte Bedeutung zukommt, aber auch, dass dem Befund bei leichtgradigen Veränderungen mit Kritik und der nötigen Distanz, von der aus nicht nur die Hüftgelenke, sondern eben das ganze Tier beurteilt werden kann, begegnet wird. Die heute übliche Praxis, auch Tiere mit HD I zur Zucht einzusetzen, ist ein sinnvoller Kompromiss, zum einen, weil die Abgrenzung zwischen normalen Hüftgelenken und solchen mit HD I nicht immer einfach ist, und zum anderen, weil eine Paarung von zwei HD?freien Elterntieren nie eine Garantie für HD-freie Nachkommen ist.

Entscheidend für die Auswahl der Zuchttiere sollte letztlich nicht nur die Hüftgelenksdysplasie sein, sondern es sind noch andere Kriterien wie etwa der Bewegungsablauf zu beachten. Ein gut gebauter Golden Retirever mit HD 1, der sich viel und gut bewegt, bedeutet unter Umständen für die Zucht weitaus mehr als ein HD-freier Hund mit klammern Gang. Paradoxerweise ist HD-Freiheit keineswegs immer mit optimalem Bewegungsablauf gekoppelt. Die Gründe, die zu unharmonischen Bewegungsabläufen führen, können natürlich irgendwo im Bewegungsapparat zu finden sein.

Osteochondrosis, Osteochondritis

Eine Osteochondrosis entsteht infolge einer fehlerhaften Entwicklung der Gelenksanteile (Epiphysen) der Röhrenknochen (siehe Hinken beim jungen Hund). Störungen in der Entwicklung der Gelenksknorpel können sekundär zu Entzündungen führen - dann spricht man von Osteochondritis - oder es können Knorpelteile in die Gelenkshöhle abgespalten werden dann spricht man von der Osteochondrosis oder Osteochondrosis dissecans. Grundsätzlich können sich in allen Gelenken solche Entwicklungsstörungen manifestieren. Betroffen sind in der Regel solche, die großen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Darunter sind in erster Linie Ellbogengelenk und Schultergelenk zu verstehen.

Mit der Osteochondrosis dissecans des Ellbogengelenkes sind oft noch andere Entwicklungsstörungen (Ablösung von Knochenfortsätzen) gekoppelt. Es wird vermutet, dass diesen Störungen eine genetische Komponente zugrunde liegt. Wichtig ist sich zu erinnern, dass während des Wachstums auch in den Gelenksknorpeln Blutgefäße sprießen, die unter anderem die mechanische Belastbarkeit massiv reduzieren können. Zu den Ursachen, die zu einer Osteochondrosis führen, werden fehlerhafte Entwicklung der Gefäße, aber auch Überernährung, falsche Ernährung in bezug auf Mineralstoffe und Vitamin D und fehlerhafte Belastung als Folge einer Fehlstellung der Gliedmaßen angesehen.

Epilepsie

Epilepsie beim Hund ist eine Krankheit, die vererbt (genuine Epilepsie) oder erworben (unechte oder sekundäre Epilepsie) sein kann. Der Erbgang der genuinen Epilepsie ist nicht bekannt. Zu den Ursachen, die zu Krämpfen oder krampfartigen Anfällen (erworbene Epilepsie) führen können, gehören verschiedene Krankheiten, vorgeburtliche Schädigungen, Verletzungen, Vergiftungen, Stress, Schlafstörungen, Stoffwechselstörungen, hormonelle Störungen u.a. In den meisten Fällen handelt es sich um die unechte Form.

Es ist daher angebracht, sorgfältige klinische Nachforschungen unter Einbezug der Zuchtlinie zu machen, bevor - wie die Praxis leider zeigt - in leichtfertiger Weise von genuiner Epilepsie gesprochen wird.

Augenkrankheiten bei Hunden

Die Veterinärophthalmologen sind heute in der Lage, erworbene von vererbten Augenkrankheiten zu unterscheiden. Für den Hund ist diese Untersuchung schmerzlos und dauert nur einige Minuten. Bei den meisten Hunden sind Erkrankungen vom zwölften Lebensmonat an feststellbar; das bedeutet, dass eine Krankheit im Idealfall erkannt werden kann, bevor der Hund zur Zucht verwendet wird. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt bezüglich Vorsorgeuntersuchungen beraten.

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Progressive Retinaathrophie PRA

Ist eine langsam fortschreitende Erkrankung der Netzhaut, die mit der Zeit zum vollständigen Erblinden führen kann. Es sind zwei Formen von PRA bekannt, die generalisierte Form, wo der Hund vollständig erblinden kann und die zentrale Form, die nicht immer zur vollständigen Blindheit führen muß. Ein an der zentralen PRA leidender Hund sieht in den frühen Stadien der Krankheit bei Dämmerlicht besser als bei Tageslicht. Das frühzeitige Erkennen ist für die Zucht von Bedeutung. Allerdings kann sich die PRA erst recht spät manifestieren, nachdem eine Hündin schon etliche Welpen geboren oder der Rüde schon Dutzende von Hündinnen gedeckt hat.

Retinadysplasie RD

Retinadysplasie ist eine Fehlentwicklung der Netzhaut, die zusammen mit einer Netzhautablösung auftreten kann. Die Krankheit kann sekundär als Folge von anderen sich im Auge entwickelnden Krankheiten oder als primäre Erbkrankheit vorkommen. In diesem Fall ist sie nach Abschluß der Augenentwicklung bereits vorhanden und nicht fortschreitend. Sie kann im Alter von etwa acht Wochen diagnostiziert werden. Die Beeinträchtigung der Sehkraft des Hundes hängt vom Ausmaß der Veränderung ab. Im günstigsten Fall sind keine wesentlichen Sehstörungen zu erkennen, im schlimmsten Falle ist ein Tier beidseitig blind. Die vererbte Retinadysplasie wurde oft in Zusammenhang mit anderen Störungen am Auge, aber auch am Skelett und Herz-Kreislauf-System beobachtet.

Katarakt

Mit Katarakt (grauer Star) bezeichnet man jede Linsentrübung, die verschiedene Ursachen haben kann. Die bekannteste ist der Altersstar, der bei vielen Rassen vorkommt und der als normale Erscheinung beim alten Hund bezeichnet werden darf. Katarakt kann sich sekundär bei Zuckerkrankheit oder bei einer Netzhauterkrankung entwickeln oder als selbständige vererbte Krankheit vorkommen. Die Entwicklung eines Katarakts führt zur Beeinträchtigung der Sehkraft, im schlimmsten Fall zum Erblinden.

Entropium, Ektropium:

Entropium bedeutet ein Einrollen, Ektropium ein Ausrollen des Augenlides. Beides sind harmlose, operativ leicht korrigierbare, vererbte Krankheiten. Beim ausgeprägten Entropium als auch beim Ektropium ist eine Operation angezeigt. Wird ein Entropium bei einem jungen, noch wachsenden Hund operativ korrigiert, besteht die Gefahr der Oberkorrektur, so daß ein Ektropium entstehen kann und umgekehrt. Beim jungen Golden ist sehr oft ein leichtgradiges Ek? oder Entropium vorhanden, welches besser als loses Augenlid bezeichnet wird. Welpen und Junghunde haben fast immer zu viel Haut. Sobald der Kopf sein endgültiges Volumen erreicht hat, liegt in der Regel auch die Haut straffer am Schädel, und das Ek? oder Entropium ist verschwunden.

Hinweis: Die Informationen, die hier zusammengestellt wurden, sollen eine Entscheidungshilfen zur Beurteilung des Gesundheitszustandes des Hundes geben. Genaue Diagnose und Behandlung sind eine Angelegenheit des Tierarztes!

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