Kuvasz

Kuvasz
  • Ursprungsland: Ungarn
  • Größe: 66 - 75 cm Widerristhöhe
  • Gewicht: 30 - 52 kg
  • Alter 12 - 14 Jahre
  • Verwendung heute: Begleit- und Schutzhund
  • früher: Herdenbewacher
  • FCI-Standard: 54
  • FCI-Gruppe: 1 - Hütehunde und Treibhunde
  • FCI-Sektion: 1

Kuvasz Rassengeschichte

Der Name Kuvasz stammt, wie die Hunde ursprünglich auch, aus dem türkisch-asiatischen Raum von dem Wort Kawash oder Kawass, das soviel wie bewaffneter Sicherheitswächter oder Bogenschütze heißt. Bei Ausgrabungen im alten Sumer fand man Tontäfelchen, auf denen neben ökonomischen Aufzeichnungen auch ähnliche Hunde abgebildet und mit KU-AS-SA bezeichnet sind.

Kuvaszähnliche Hunde waren wahrscheinlich schon zur Zeit der ersten großen Völkerwanderung, beginnend mit dem Hunneneinfall ins Land der Ostgoten im Jahre 375 n. Chr., Begleiter der Magyaren. Es gibt auch eine Theorie, wonach der Kuvasz zu der Zeit in Ungarn erschienen ist, als die Kyptschaken (Kumanen) im Magyarentum aufgegangen sind (13. Jahrhundert). Aufzeichnungen gibt es aus der Zeit von König Matthias (Matthias Corvinus, 1458–1490), aus denen ersichtlich ist, dass der Kuvasz zu Wolfs- und Bärenjagden des Hofes verwendet wurde und seine besten Exemplare im Kreise des Hochadels gegenseitig als Geschenke dienten. Die moderne Forschung hat die enge Verwandtschaft des Kuvasz zur Tibetdogge und über sie die Herkunft von den Molossern bestätigt. Um die Wölfe, Bären, Raubkatzen und Räuber erfolgreich von den Herden fernzuhalten, waren Mut, Klugheit, Kraft, körperliche Gewandtheit und Zähigkeit Voraussetzung, denn ohne dies gab es kein Überleben.

Kuvasz Rassebeschreibung

Der Kuvasz wird er als ungarischer Hirtenhund gelistet ist aber eher ein Herdenschutzhund ist.
Der Kuvasz sieht zwar dem Golden Retriever ähnlich hat aber vom Temperament und von der Verwendung nichts mit ihm gemein. Als Herdenschutzhund ist der Kuvasz eher ein selbständig agierender Wachhund. Diese Rasse hat Temperament und entwickelt sich am besten da, wo ihr natürlicher Instinkt des Wachens und Schützens nicht brach liegen muss. Ideal als Revier ist ein Haus mit Gartengrundstück, welches er bewachen kann.
Der Kuvasz ist hochintelligent, denkt und handelt selbständig und folgt aus Zuneigung; er macht um so mehr Freude, je mehr er Familienmitglied sein darf. Trotz ausgeprägtem Selbstbewusstsein ist der Kuvasz sehr empfindsam. Der liebevoll konsequent und geduldig (niemals mit Härte und Gewalt) erzogene Kuvasz wird ein äußerst treuer und angenehmer, ruhiger Hausgenosse. Hierzu ein Satz von Pál Sárkány: "Treffen auf den Kuvasz nur gute Eindrücke, so wird er beispiellos gutmütig, in roher Umgebung verwildert er und wird gefährlich."

Unter erfahrener Anleitung kann man mit dem Kuvasz die Begleithundprüfung ablegen. Er zeigt sich bei entsprechend einfühlsamer, geduldiger Ausbildung manchmal sogar als begabter Fährten- und Rettungshund, wird jedoch niemals den sprichwörtlichen Gehorsam zum Beispiel eines deutschen Schäferhundes zeigen, dazu ist er zu eigenwillig. Eine Schutzhundeausbildung und -prüfung ist gerade wegen dieses Charakterzugs auch nicht zu empfehlen. Den Kuvasz zeichnet eine hohe Reizschwelle aus. Wichtig ist es, ihn von Anfang an Kontakte mit anderen Menschen und Hunden aufnehmen zu lassen, er wird dadurch umgänglicher und freundlicher nach außen, ohne dass seine Wachsamkeit darunter leiden wird. Er ist sehr ausdauernd und hat Freude, wenn es kühl ist, neben dem Fahrrad zehn bis 15 km zu laufen, bei entsprechendem Training auch mehr. Er eignet sich als Begleithund für Reiter, wenn er von klein auf daran gewöhnt wird.
Der Kuvasz ist mit seinen bis zu 76 cm Widerristhöhe und bis zu 62 kg Gewicht ein beeindruckender Hund. Neben dem ausdrucksvollen Gesicht fällt der Kuvasz auch durch sein starkes, muskulöses, dennoch elegantes und damit harmonisches Gesamtbild auf. Das Haarkleid ist in aller Regel weiß und zumeist gewellt bis lockig. Auffallend sind auch die dunklen, wachsamen Augen sowie die schwarze Pigmentierung an Nase und Lefzen.

Wesensmerkmale der Hunderasse Kuvasz

Der Kuvasz

  • braucht mittlere Fellpflege
  • braucht Auslauf
  • ist ein guter Wachhund

Diese Rassen könnten dich auch interessieren:

  • Coton de Tuléar Der Coton de Tulear ist von fröhlichem Wesen, ausgeglichen und sehr umgänglich mit Artgenossen, anderen Tieren und den Menschen; er passt sich perfekt jedem Lebensstil an. Das Wesen des Coton de Tuléar ist eines der wichtigsten Merkmale der Rasse. Cotons möchten immer mit dabei sein. Er ist...

  • Foxterrier Drahthaar Bei der Zucht der Foxterrier werden zwei Zuchtlinien gezüchtet, der Drahthaar- und Kurzhaar-Foxterrier. (In den USA werden beide Arten auch als Toyrassen gezüchtet, was jedoch in Europa nicht erwünscht ist.) Der Drahthaar-Foxterrier muss regelmäßig getrimmt (nicht geschoren) werden, da sonst...

  • Bobtail Seine Eigenschaft als ehemaliger Herdenschutzhund ist nicht zu verkennen, er bewacht alles Anvertraute, ist aber umgänglicher als Owtscharka und co. Als Anfängerhund ist er nicht sonderlich geeignet, er braucht eine konsequente Erziehung, nimmt aber hartes Vorgehen übel; auch darf der Mensch...

  • Bichon/Yorkie Die reizvolle Neuzüchtung ist zäh und widerstandsfähig wie de Yorkshire-Terrier und zugleich wetterfest wie der Bichon. Der Bichon Yorkie ist ein lustiger, unabhängiger und temperamentvoller Hund. Er ist fähig, schnell etwas zu erlernen und ist daher leicht erziehbar. Zu seinen Stärken...

Lesetipp im Hundemagazin:

Haustier mit Demenz: Was Tierhalter beachten sollten

Immer öften werden Tierhalter mit Demenz bei ihren Haustieren konfrontiert. Durch gute medizinische Versorgung, Pflege und hochwertiges Futter werden Haustiere immer älter. Mit diesem erhöhten Alter der Haustiere treten leider aber auch typische Erkrankungen auf. Demenz ist eine...

Tierfotografin Regine Heuser im Interview

Regine Heuser ist eine der bekanntesten Tierfotografinnen Deutschlands. Sie bietet Workshops und Seminare rund um das Thema Tierfotografie an und hat Ratgeberbücher wie Hunde-Shooting - Fotografieren mit Wau-Effekt veröffentlicht. Wir führten mit Ihr ein...