Hund im Auto sicher transportieren

Hund im Auto
Wie transportiert man seinen Hund sicher im Auto? Die wichtigsten Möglichkeiten für Transportsysteme im Überblick.

Es ist nicht nur gesetzlich verpflichtend, es kann sogar lebensrettend sein, den Hund im Auto sicher zu transportieren: zum Beispiel bei einem Unfall, wenn der ungesicherte Hund mit voller Wucht durch das Auto (oder gar durch die Windschutzscheibe) geschleudert wird und sich selbst und die anderen Insassen schwer verletzen kann. Oder wenn eine Biene den Hund plötzlich in Panik versetzt und der sich entscheidet, vom Rücksitz auf den Schoß des Frauchens zu flüchten – das aber gerade mit 130 Stundenkilometern auf der Überholspur fährt ...

Es ist aber keine Hexerei und es kostet auch kein Vermögen, dein Auto (ob klein oder groß) so zu gestalten, dass du deinen Hund (ob klein oder groß) möglichst sicher und angenehm transportieren kannst. Wir stellen die wichtigsten Möglichkeiten für Transportsysteme vor, vom Gitter bis zum Gurtsystem – samt ihren Vor- und Nachteilen.

Hundetransport im Auto: Rechtliche Bestimmungen in Deutschland

Hunde gelten nach deutschem Recht als „Ladung“ und müssen deshalb so verstaut und gesichert werden, „dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen“ können. Für einen Verstoß gegen dieses Gesetz – wenn sich also der Hund relativ frei bewegen kann oder bei einem Aufprall nach vorn geschleudert werden kann – gibt es in Deutschland Geldstrafen von bis zu 75 Euro.

Wie du den Hund beim Transport im Auto sicherst, bleibt dir überlassen und muss je nach Größe von Hund und Auto und individuell entschieden werden.

Hundetrenngitter für den Kofferraum

Hundetrenngitter gelten nicht nur als besonders sichere und gesetzeskonforme Möglichkeit, den Hund im Auto zu transportieren, sie sind auch praktisch und finanziell erschwinglich.

Es gibt Gitter, die in Länge und Breite verstellbar sind, und es gibt große Unterschiede in der Qualität. Am besten ist es, ein Hundetrenngitter, das extra auf das jeweilige Automodell zugeschnitten ist, zu kaufen. Von filigranen oder instabilen Gitterkonstruktionen solltest du unbedingt die Finger lassen, genauso wie von Trennnetzen: Im Falle eines stärkeren Aufpralls wird sogar ein kleiner Hund zu einem massiven Geschoß, das ein Netz durchschlagen kann – oder der Hund zieht sich Schnittverletzungen daran zu.

Im Kofferraum werden vor allem große Hunde transportiert: Ein hochwertiges, stabiles Hundetrenngitter fürs Auto wie von kleinmetall.de hält auch großen Belastungen stand. Der Kofferraum wie auch die Rückbank können ganz normal weiter benutzt werden, das Gitter nimmt keinen Platz weg.

Wenn du ein Hundetrenngitter kaufst, das von vornherein zum Autotyp passt, ist die Montage relativ einfach, meist muss dafür auch nicht gebohrt werden. Hingegen kann ein Billigprodukt ziemlich aufwändig beim Einbau sein.

Das Hundetrenngitter verhindert, dass der Hund bei einem Aufprall aus dem Kofferraum nach vorne geschleudert wird oder einfach selbstständig nach vorne klettern kann. Ist der Kofferraum sehr groß oder der Hund klein, kann der Hund aber dennoch über einen weiten Weg geschleudert werden und sich dabei verletzen – in diesem Fall ist ein Begrenzen des Raums im Kofferraum hilfreich. Dafür gibt es auch Trenngitter, die natürlich auch für Mehrhundehalter praktisch sind – und die Hunde fahren in ihrem je eigenen Abteil bestens gesichert mit.

Hundeboxen für das Auto

Hundeboxen sind wie Trenngitter eine sehr sichere Möglichkeit, den Hund im Auto zu transportieren, und die meisten Hunde fühlen sich nach einem Gewöhnungstraining sehr wohl in Transportboxen. Ein Vorteil ist auch, dass der Hund bei einem Aufprall nicht weit geschleudert wird. Tests zeigen, dass jene Hundeboxen am sichersten sind, die im Fußraum hinter den vorderen Sitzen verstaut sind – das ist freilich nur mit sehr kleinen Hunden möglich.

Hundeboxen aus Metall sind in der Regel wesentlich widerstandsfähiger und beständiger als solche aus Plastik und bieten einen optimalen Schutz für Hund und menschliche Insassen. Transportboxen aus Stoff sind in Bezug auf die Sicherheit aller Autoinsassen nicht zu empfehlen.

Natürlich nimmt eine Hundebox, vor allem für einen großen Hund, im Auto ziemlich viel Platz weg, was von Nachteil sein kann. Detailierte Infos zu Hundeboxen & Tests finden sich im Ratgeber Welche Hundebox fürs Auto.

Gurtsysteme für Hunde

Den Hund im Auto am Rücksitz mit Brustgeschirr und Gurt zu sichern, ist billig und einfach in der Handhabung – für den Hund ist das aber die gefährlichste Möglichkeit. Ein Crashtest des ADAC zeigte, dass viele Gurte der Belastung eines Aufpralls nicht standhalten können und vor allem, dass die meisten Hunde trotz Sicherheitsgeschirr bei einem Unfall gegen die Rückenlehne prallen.

Wenn du dich für einen Gurt entscheidest, um deinen Hund im Auto zu sichern, sollte er also hochwertig sein, gut und angenehm sitzen und so kurz wie möglich eingestellt sein.

Helfen Schutzdecken für den Hund im Auto?

Eine Schutzdecke auf der Rückbank des Autos wirkt wunderbar gegen Dreck in den Sitzbezügen – ist aber kaum hilfreich, einen Hund bei einem Crash zurückzuhalten, was nicht nur ihn selbst, sondern auch die menschlichen Insassen gefährdet. Tatsächlich verhindert die Schutzdecke, dass der Hund in den Fußraum abrutscht – was in Verbindung mit einem Trenngitter wiederum sinnvoll sein kann.

Wie Hunde im Auto sichern: Die Varianten im Vergleich

1. Hundetrenngitter für den Kofferraum

Vorteile:

  • Sehr sichere Variante
  • Platzsparend – das Kofferraumvolum bleibt gleich groß
  • Relativ kostengünstig

 
Nachteile:

  • Wenn der Hund zu viel Platz im Kofferraum hat, steigt die Gefahr einer Verletzung bei einem Aufprall (dann solltest du den Platz begrenzen)
  • Wenn der Hund mitfährt, kann im Kofferraum sonst nichts mehr transportiert werden (Gefahr, dass Gepäck auf den Hund rutscht!)

2. Hundeboxen für das Auto

Vorteile:

  • Sehr sichere Variante
  • Gemütlicher „Höhlenfaktor“ für den Hund

 
Nachteil:

  • Im Kofferraum oder auf der Rückbank geht je nach Größe des Hundes viel Platz verloren

3. Gurtsysteme

Vorteile:

  • Einfache Handhabung
  • Billig
  • Hält den Hund davon ab, sich im Auto frei zu bewegen

 
Nachteil:

  • Für den Hund sehr unsicher: Bei einem Auffahrunfall knallt er mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen den vorderen Sitz und kann sich dabei schwer verletzen.

4. Schutzdecken

Vorteile:

  • Verhindern, dass der Hund in den Fußraum rutscht
  • Schützen das Auto vor Schmutz

 
Nachteil:

  • Schutzdecken allein sind KEINE empfehlenswerte Variante, Hunde im Auto zu sichern!

Weitere Infos zum Thema Hund im Auto transportieren

www.planethund.com/allgemein/autofahren-hunde-auto-sicher-transportieren.html

Titelbild n-k / Pixabay

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