Samojede

Samojedskaja
Samojede, Samojedskaja

Samojede Rassengeschichte

Samojeden-Hunde wurden von dem Volksstamm der Nenzen (Samojeden) ursprünglich als Arbeitshunde, Schlittenhunde, Hütehunde und Wachhunde verwendet. Erna Bossi beschreibt in Ihrem Buch Der Samojede die frühere Nutzung dieser nordischen Hunderasse: „Sie hüteten ihre Rentierherden, verteidigten sie gegen angreifende Wölfe und Bären und waren ihre Jagdgefährten. Manchmal wurden sie auch vor die Schlitten gespannt. [...] Mensch und Tier waren aufeinander angewiesen und lebten in engster Gemeinschaft miteinander [...]. Nachts durften die Hunde auch mit ins Zelt und dienten als Bettwärmer. Sie galten als vollwertige Mitglieder der Familie“.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Samojeden-Hunde von europäischen und amerikanischen Forschern in Arktis und Antarktis als Schlittenhunde genutzt. Eine frühe Erwähnung der Vorfahren heutiger Samojeden findet sich in den Berichten zur gescheiterten Nordpol-Expedition von Fridtjof Nansen von 1894; die Tiere werden als sehr ausdauernd beschrieben, sie könnten 95 Kilometer in einer Strecke zurücklegen, ohne gefüttert zu werden. Bei der Expedition von Roald Amundsen von 1911 erlangte der Samojeden-Hund erstmals eine gewisse Berühmtheit: Er war das erste Nutztier, das den Südpol erreichte. In der konkurrierenden Südpol-Expedition von Robert Falcon Scott von 1911 wurden vor allem Ponys verwendet, was als einer der Gründe für das Scheitern dieser Expedition angesehen wird.
R. F. Scotts Bruder, der weiter oben schon erwähnte Ernest Kilburn-Scott, brachte 1894 erste Exemplare nach England und gilt als Begründer der Samojedenzucht. Sein Entwurf für einen Rassestandard sah zwei Typen von Samojeden vor: Der eine war etwas hochbeinig, aber stabil gebaut, das Fell war schneeweiß; der andere war ein bärenhafter Typ mit kleinen, behaarten Ohren und kräftigen Pfoten mit dicken Ballen. Diese Grundtypen finden sich, im Rahmen des durch den Zuchtstandard Zulässigen, in Grundzügen auch heute noch.
Erste Exemplare gelangen etwa 1904 in die Vereinigten Staaten. 1913 wurden Samojeden offiziell als Hunderasse anerkannt. 1923 wurde in den USA als erster Zuchtverein der Samoyed Club of America gegründet. Eine intensive Zucht begann in den ersten Nachkriegsjahren etwa ab 1946, die Popularität der Samojeden nahm jedoch erst ab etwa 1956 in nennenswertem Ausmaß zu.
In Deutschland ist der 1968 gegründete Deutsche Club nordischer Hunderassen (DCNH) für die Einhaltung der Zuchtstandards zuständig.
Samojeden werden auch in Australien, Dänemark, Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Irland, Italien, Neuseeland, Schweden, Norwegen und seit einiger Zeit auch in Spanien in größerem Umfang gezüchtet. Sogar in Simbabwe gibt es einen kleinen Zwinger; die dort gezüchteten Tiere sollen sich den klimatischen Gegebenheiten erstaunlich gut angepasst haben.

Samojede Rassebeschreibung

Obwohl Samojeden eigentlich Arbeitshunde sind, werden sie heute hauptsächlich als Haus-, Familien- oder Ausstellungshunde sowie gelegentlich im Hundesport, beispielsweise in Agility, mit gutem Erfolg eingesetzt. Seltener werden sie als Schlittenhunde bei Schlittenhunderennen verwendet, da sie zwar sehr ausdauerd, aber weniger schnell als Huskys und weniger kräftig als Malamutes sind.
Samojeden können sowohl die Begleithunde- als auch die Rettungshundeprüfung ablegen und als Sanitätshunde oder Lawinenhunde eingesetzt werden, sie sind jedoch als Wach- oder Schutzhunde eher ungeeignet, da sie auch fremden Menschen gegenüber freundlich und aufgeschlossen sind.
Der Samojede wird häufig verwechselt mit weißen Exemplaren des Großspitz (Deutscher Spitz), American Eskimo Dog oder auch des Wolfsspitzes, die beide auch einen spitzen Fang und Stehohren haben; der Samojede ist eine nordische Rasse und mit den Spitzen verwandt, teilt es sich deren Wesensmerkmale als Wach- und Hofhund nicht.
Als nordische Rasse wird der Samojede gelegentlich auch mit dem Husky verwechselt; dieser hat jedoch i. d. R. ein graues Fell und blaue Augen, während Samojeden immer weißes Fell und braune bis braunschwarze Augen haben und der Felltyp viel länger ist als der des Huskys, bei dem das zu lange Fell ein zuchtausschließender Fehler ist (FCI); beiden gemeinsam ist der Jagdtrieb, der auch durch erzieherische Maßnahmen unter Kontrolle gebracht werden kann. Gelegentlich ist auch eine Verwechslung mit weißen Eurasiern möglich, deren Rassestandard bisher noch wenig ausgeprägt ist; da zur Züchtung des Eurasiers – neben Wolfsspitz und Chow-Chow – auch Samojeden eingesetzt wurden, handelt es sich hier um sehr enge Verwandte. Die charakteristischen Wesensmerkmale des Samojeden können jedoch beim Eurasier verdrängt sein. Ebenso ist auch eine zu weiße Färbung beim Eurasier unerwünscht.

Wesensmerkmale der Hunderasse Samojede

Der Samojede

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