Wahrnehmung des Hundes: der Sehsinn
Viele wundern sich weshalb Hunde in vielen Situationen so schlecht sehen. Diese Meinung des schlechten Sehsinns des Hundes entsteht dadurch, dass der Mensch in bestimmten Situationen mit seinem scharfen Sehvermögen ganz anders reagiert als der Hund. Als zwei Vorurteile gelten, dass Hunde farbenblind sein sollten und entweder extrem kurzsichtig sind oder nur sich bewegende Objekte optisch wahrnehmen.
Obwohl Hunde auf fremde Personen und Objekte oft gar nicht reagieren, erkennen sie sehr schnell bekannte Personen auch bei einem Abstand von 20 Metern. Auch in anderen Situationen reagiert der Hund doch sehr schnell auf optische Reize. Wie kommt es dann zu diesem Unterschied?
Aufbau des Auges
Der anatomische Aufbau des Auges ist bei allen Wirbeltieren ähnlich. Das Auge funktioniert nach dem Prinzip einer Lochkamera: Auf der vorderen Außenseite des Augapfels befindet sich die durchsichtige Hornhaut. Auf der Innenseite dieser Haut befinden sich noch die Aderhaut und die Retina (Netzhaut), welche im vorderen Teil des Auges die Iris bilden. Diese ist mit Farbstoffen angereichert (die Augenfarbe). In deren Mitte befindet sich die Pupille, die durch eine Weit- oder Engstellung den Lichteinfall regelt - wie eine Blende.
Je enger die Pupille eingestellt ist, desto schärfer ist das Bild. Damit das Bild trotz geöffneter Pupille scharf bleibt, wird das Licht in der Linse gebündelt. Für die Fernsicht wird die Linse mit Hilfe der Augenmuskeln dünner, für die Nahsicht dafür dicker. So gelangen die Bilder, auf den Kopf gestellt, an die Netzhaut. Die Bilder landen am gelben Fleck, wo das Auge am Schärfsten sieht. Nun fangen die Rezeptoren an zu wirken. Lichtempfindliche, chemische Stoffe, Rhodopsine, werden in der Netzhaut von Stäbchen und Zapfen getragen. Diese sind an Nervenzellen angeschlossen, welche die Reize über elektrische Impulse an die Ganglienzellen weiterleiten Über den Sehnerv gelingen die Reize schließlich in verschiedene Gehirnbereiche.
Die Sehzellen haben aber unterschiedliche Aufgaben und sind bei den verschiedenen Säugetieren auch unterschiedlich groß vorhanden. Die Stäbchen sind bei der Dämmerung und im Dunkeln stärker angesprochen, um helle von dunklen Objekten zu unterscheiden. Die Zapfen werden während des Tages eher beansprucht, um farbiges und scharfes Sehen herzustellen. Diese machen auch das räumliche Sehen sowie das Bewegungssehen möglich. Das Bewegungssehen hängt aber vom Augenzittern ab. Die Zitterfrequenz, mit der die Augenmuskeln die Lage des Augapfels verändern, beträgt 20-150 Herz. Funktioniert das Augenzittern nicht, so werden die Objekte nur grau-braun gesehen aber auch nur dann, wenn sie sich selbst bewegen.
Lesetipp: Richtige Pflege der Augen eines Hundes
Geruchssinn vor Sehsinn
Für den Hund stellt die Schnelligkeit der Wahrnehmung eine höhere Priorität dar als Detailsehen. In Situationen wo der Geruchssinn eingesetzt werden kann, wird dieser vorrangig benützt.
Hunde können minimalste Bewegungen wahrnehmen, die der Mensch gar nicht wahrnimmt. Je nach Lebensbedingungen des Säugetieres sind mehr oder weniger Stäbchen und Zapfen vorhanden. Nachttiere haben ausschließlich Stäbchen. Beim Menschen und beim Hund sind ca. 20x so viele Stäbchen wie Zapfen vorhanden. Trotzdem sehen Menschen im Dunkeln besser, da bei ihnen mehr Nervenfasern (über eine Million) im Sehnerv gebündelt sind. Hunde besitzen im Gegensatz dazu nur 170 000 Nervenfasern.
Hunde gehören zu den Tierarten, die das Bewegungssehen im Dunkeln mit einem Lichtverstärkungseffekt optimieren können. An bestimmten Stellen liegt die Netzhaut auf einer speziell ausgerüsteten Haut, Tapetum lucidum, die das einfallende Licht reflektiert damit es ein zweites Mal auf die Netzhaut trifft. Dies können wir am Abend bei wenig Licht beobachten: die Augen des Hundes leuchten fast grünlich.
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