Sachkundenachweis für Hunde

Sachkundenachweis für Hunde

Der Berufsverband für professionelles Hundetraining, Verhaltensberatung, Dienstleistungen, ProHunde e.V. begrüßt eine Entwicklung zum Wohl des Hundes, insbesondere um Gefahren, die durch falsche Haltung und/oder Erziehung von Hunden entstehen, abwenden zu können. Allerdings müsste erst einmal zwischen Hundeführerschein und Sachkundenachweis differenziert werden.

Die Evaluation des Sachkundenachweis in Niedersachsen stünde noch immer aus, der Beleg für Wirksamkeit der dort geführten Maßnahmen wurde daher bisher nicht erbracht. Falls diese wirksam sein sollten, so plädiert ProHunde e.V in diesem Zusammenhang dafür, dass eine bundeseinheitliche Regelung für einen Sachkundenachweis gefunden wird.

Die bisherige Lösung auf Landesebenen in anderen Bereichen des Tierschutzes haben oftmals zu Irritationen geführt, da jedes Bundesland abweichende Regelungen aufgestellt hat. Es sei für den Bürger nicht nachvollziehbar, dass derselbe Hund in einem Bundesland ohne weitere Vorgaben gehalten werden darf, während in einem anderen Bundesland eine zeit- und kostenintensive Ausbildung und Prüfung absolviert werden muss.

Bundeseinheitliche Sachkundeprüfung

„ProHunde“ spricht sich dafür aus, mittelfristig eine bundeseinheitliche Sachkundeprüfung, verbunden mit weiteren Maßnahmen, einzuführen. Ziel der Einführung sei insbesondere präventive bzw. frühzeitige Wissensvermittlung für alle Menschen in Deutschland, zur Förderung des Verantwortungsbewusstseins und die Befähigung im Umgang mit dem Hund in unserer Gesellschaft, die z.B. bereits in der schulischen Mittelstufen-Ausbildung erfolgen sollte. Ginge es doch darum, dass unser „Mitgeschöpf“ Hund dem Art. 20 a GG entsprechend behandelt wird.

Die Sachkunde ist sinnvoll, wenn sie vor der Anschaffung vermittelt wird, da die Festlegungen welcher Hund (Rasse, Größe, Geschlecht u.v.a.) als neues Familienmitglied aufgenommen wird, von existenzieller Bedeutung ist.

Da dem Hund immer mehr auch eine wesentliche Rolle als Sozialpartner zufällt, sollte die Sachkundeprüfung weitgehend barrierefrei und fächendeckend sein, damit niemand der Zugang zur Hundehaltung verwehrt wird.  ProHunde e.V. hält es für wesentlich, dass die Durchführung einer staatlich geforderten Prüfung nach staatlichen Vorgaben auch staatliche Aufgabe ist. Diese sollte, wie in Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein, auf alle InhaberInnen einer staatlichen Erlaubnis zur Ausbildung von Hunden/Hundehalterinnen übertragen werden.

Was für den Sachkundenachweis notwendig ist

Wegen der Probleme der „rassetypischen“ Fragen, sollte diese Sachkundeprüfung nur einmalig abgelegt werden, jedoch von jeder Person, der Hunde halten oder in der Öffentlichkeit führen möchte. Dem praktischen Sachkundenachweis käme ebenso mehr Bedeutung zu. Es müsste mit jedem Hund eine Prüfung abgelegt werden:

  • Damit wird dann auch der Nachweis geführt, dass diese Person, die für diesen Hund notwendige Sachkunde hat.
  • Dazu werden verschiedene Situationen im wechselnden Umfeld gestellt.
  • Dabei geht es nicht vorrangig um einen zu definierenden Ausbildungsstand aufgrund einer Abfolge diverser Signale (Kommandos), sondern vielmehr und ausschließlich um den Umgang der HalterIn mit dem Hund.

Der Abschluss einer Hundehalterhaftpflichtversicherung mit gesetzlichen Mindestdeckungssummen sei obligatorisch. Rasselisten sollten abgeschafft werden. An dieser Stelle sollten „gefährliche Hunde“ definiert werden, deren Ungefährlichkeit durch eine Überprüfung nachgewiesen werden kann. Diese Prüfung sei unter Zuhilfenahme von Fachleuten für Verhaltensmodifikation „gefährlicher Hunde“ neu zu konzipieren, da sich der sogenannte „Wesenstest“ nicht als ausreichend sicher bewiesen hätte. Diese Prüfungen dürften nur durch Personen abgenommen werden, die ihre fachliche Kompetenz in diesem Fachgebiet durch langjährige Erfahrungen bewiesen haben.

Der 1. Vorsitzende Hajo Czirski äußert sich zum Thema Sachkundenachweis Baden-Württemberg kritisch:

Nur ein nachhaltig konzipierter, gut umgesetzter Sachkundenachweis für HundehalterInnen in Theorie und Praxis kann auch die gesteckten Ziele erreichen. Wenn dies nicht deutschlandweit einheitlich und wohl durchdacht geschieht, enden wir in einem unübersichtlichen Flickenteppich. Darin haben wir zwar zur Zeit Übung, aber wir sind jetzt an einem guten Punkt dies zu vermeiden.

Diese Rassen könnten dich auch interessieren:

  • Deutsch Kurzhaar Der Kurzhaar ist ein bis 66 cm großer und 32 kg schwerer Jagdhund. Sein Haar ist kurz und dicht, soll sich derb und hart anfühlen in vielen Variationen von braun, braunschimmel, schwarzschimmel, schwarz, weiß, jeweils mit Platten, Tupfen. Sein kurzes Fell ist relativ pflegeleicht. Die Ohren...

  • Irischer Soft Coated Wheaten Terrier Der Irischer Soft Coated Wheaten Terrier ist ein harter, aktiver Hund mit kurzer Lendenpartie, gut gebaut und vermittelt den Eindruck von Kraft. Das Tier ist weder zu hochläufig noch zu tief am Boden stehend. Die Hunderasse wird als temperamentvoll, entschlossen,...

  • Basset Bleu de Gascogne Der Beginn der französischen Basets lässt sich auf das Jahr 1890 zurückführen, zwar noch keine definierte Rasse aber schon vorhanden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Herren Lane und Le Couteulx Bassets in reinen Stämmen zu züchten. Sie hatten aber unterschiedliche...

  • Groenendael Der Belgier hat einen leichten Knochenbau und eine elegante Gesamterscheinung. Dadurch, dass er seinen Kopf recht hoch trägt (eine Winkelung von fast 90 Grad von Hals zu Rückenlinie im Vergleich zu ca. 45 Grad beim heutigen Deutschen Schäferhund), wirkt dieser Hund sehr edel und stolz ohne...

Lesetipp im Hundemagazin:

Rettungshunde

Hunde haben ganz besondere Fähigkeiten, die technische Hilfsmittel nicht ersetzen können. Mit diesen Fähigkeiten, zu denen vor allem der feine Geruchs- und Spürsinn gehören, eignen sich Rettungshunde hervorragend für bestimmte Rettungseinsätze. Schon im Ersten...

Blutige Attacke: Rottweiler reißt sich los und verletzt Frau schwer

Ein friedlicher Spaziergang wurde für eine 34-jährige Frau am Freitagabend in Gratwein-Straßengel, Bezirk Graz-Umgebung, zum Albtraum. Trotz Leine und Maulkorb griff der Rottweiler, auf den sie nur kurz aufpassen sollte, plötzlich an – und ließ nicht mehr los. In...

Pollenallergie beim Hund

Mit dem Frühjahr kommen Jahr für Jahr die Pollen, die nicht nur den Menschen Ärger bereiten, sondern auch viele Hunde und Katzen plagen. Während wir die Ankunft des Frühlings an tränenden Augen und der juckenden Nase merken, ist eine Pollenallergie beim Hund oft eine...

Arthrose beim Hund - Was hilft?

Arthrose ist die häufigste Ursache für Schmerzen beim Hund. Vom Gelenkverschleiß sind nicht nur ältere Hunde betroffen. Wenn Hunde auf Bewegung keine Lust mehr haben, sollten Hundehalter lieber aufmerksam werden. Denn oft sind Schmerzen die Ursache dafür, wenn...