Wenn der Hund krank wird: Diese Kosten kommen auf Hundehalter zu
Hundebesitzer empfinden ihren Hund als enorme Bereicherung ihres Lebens. Doch die gemeinsame Zeit verläuft nicht immer nur rosig: Auch Hunde werden krank und verursachen ihrem Halter damit nicht nur Sorgen, sondern zuweilen auch hohe Kosten. Die folgenden Behandlungen gehen ins Geld – Hundebesitzer können sich jedoch absichern.
Kosten für Vorsorge und Routinebehandlungen
So wie wir Menschen regelmäßig zum Zahnarzt gehen und den Gesundheitscheck beim Hausarzt absolvieren sollten, gibt es auch für Hunde routinemäßige Behandlungen. Hält man sie ein, schützt man sein Tier vor schmerzhaften und teuren Folgekrankheiten:
Wurmkur
Wo Hunde in der Natur herumschnüffeln, befinden sich unweigerlich auch Wurmeier. Parasiten wie der Fuchsbandwurm können beim Vierbeiner Verdauungsstörungen hervorrufen und beim Menschen sogar die inneren Organe befallen und zu schweren Krankheiten führen. Ein regelmäßiges Entwurmen schützt damit sowohl die Gesundheit des Hundes als auch die des Halters. Geeignete Tabletten bekommen Hundehalter beim Tierarzt oder im Tier-Apotheken-Versand. Die Kosten belaufen sich dafür alle drei bis vier Monate auf 2 bis 20 €.
Zecken- und Flohprophylaxe
Zecken werden nicht nur Menschen gefährlich, sie übertragen auch auf Hunde ernstzunehmende Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und Erlichiose. Deshalb ist es sinnvoll, dem Hund in der Zeckensaison von März bis November eine prophylaktische Behandlung zukommen zu lassen. Die einfachste Möglichkeit bieten sogenannte Spot-On-Präparate, die der Halter auf Nacken und Schwanzwurzel des Hundes aufträgt, damit sie sich im Fell verteilen. Spot-On-Präparate schützen gleichzeitig auch gegen Floh- und Grasmilbenbefall und kosten – je nach Größe des Hundes – etwa 40 bis 60€ für eine Saison.
Impfung
Auch für Hunde sind Schutzimpfungen gegen gefährliche Viruserkrankungen sinnvoll. Gleichzeitig schreiben viele Urlaubsländer bestimmte Impfungen vor, wenn Halter mit ihren Hunden einreisen wollen. Im Erwachsenenalter sollte der Vierbeiner deshalb alle drei Jahre gegen Tollwut, Leptospirose, Staupe, Hepatitis und Parvovirose geimpft werden. Hier fallen Kosten von etwa 70 Euro an.
Zahnreinigung
Kohlenhydratreiches Hundefutter und eine enge Zahnstellung mancher Hunderassen begünstigen die Entwicklung von Zahnstein. Er wird durch Bakterien verursacht und kann unbehandelt bis zu einer Entzündung des Herzmuskels führen. Im Idealfall sollten Hundehalter ihrem Vierbeiner deshalb regelmäßig die Zähne putzen und reichlich Kaumaterial anbieten. Reicht das nicht aus, muss der Tierarzt den Zahnstein manuell oder per Ultraschall entfernen. Insbesondere bei Zwerghunderassen kann diese Behandlung jährlich nötig werden. Die Kosten belaufen sich auf 40 bis 230 Euro.
Krankheiten und Operationen: Hier wird es richtig teuer
Unfälle und chronische Krankheiten sind die Hauptgründe für Operationen beim Hund. Der Ernstfall kann überraschend schnell eintreten, wenn es auf der Hundeweise eine Beißerei gibt, oder der Vierbeiner im stürmischen Spiel stolpert. Laut Versicherungsstatistik belegen diese OPs die Top 5 der häufigsten Eingriffe bei Deutschlands Hunden:
1. Entfernung eines Tumors
Eine Warze auf der Haut, ein Geschwür am Lidrand oder am Gesäuge – Tumorbildungen kommen bei Hunden relativ häufig vor. Zwar sind 75 Prozent aller Hauttumore gutartig, doch können Hundehalter das Risiko einer ernsthaften Erkrankung deutlich reduzieren, wenn sie verdächtige Knötchen früh operativ entfernen lassen. Die Kosten dafür liegen zwischen 200 und 1000€.
2. Zähne ziehen
Wenn Zahnstein bereits eine Entzündung des Zahnfleisches verursacht hat und die Zähne faulen und sich im Kiefer lockern, müssen sie vom Tierarzt gezogen werden. Das ist auch der Fall, wenn die Milchzähne eines Welpen nicht selbstständig ausfallen und den Raum für die nachkommenden Zähne beschränken. Eine einfache Zahnextraktion kostet beim Tierarzt etwa 250 Euro.
3. Wundnähte
Wenn Hund an Zäunen hängenbleiben, durchs Unterholz kriechen oder sich mit ihren Artgenossen „prügeln“, können schnell Verletzungen entstehen. Größere Wunden müssen umgehend (operativ) versorgt und antibiotisch behandelt werden. Je nach Schwere der Verletzung kommen damit etwa 350 Euro Kosten auf den Halter zu.
4. Kreuzbandriss
Beim Menschen ist sie typisch für Fußballspieler, beim Hund kommt eine Verletzung des Kreuzbandes noch häufiger vor. Oft sind ältere Tiere betroffen, deren Bänder durch begleitende Gelenkerkrankungen bereits rissig geworden sind. Falls das Band nur angerissen ist, kann es ohne OP therapiert werden. Die Operation eines gerissenen Kreuzbandes kostet bis zu 1600 Euro.
5. Kastration
Viele Hündinnen entwickeln nach ihrer Läufigkeit starke Symptome einer Scheinträchtigkeit. Dabei stellt sich der Körper hormonell auf eine Schwangerschaft ein, ohne Welpen auszutragen. Neben dem Stress erhöhen häufige Scheinträchtigkeiten auch das Risiko für Gebärmutter- und Gesäugeentzündungen, Eierstockzysten und Mammatumore. Als Lösung gilt die Kastration der Hündin, die den Halter etwa 600 Euro kostet.
Die Kosten im Griff behalten: Versicherungen helfen
Nicht jeder Hundehalter schafft es, regelmäßig mehrere Tausend Euro für den Notfall im Sparschwein vorzuhalten. Wer seinen Hund dennoch rundum schütze will, für den eignen sich Haustierversicherungen. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten:
- OP-Versicherungen: Diese Versicherung übernimmt die Kosten, wenn durch Unfall oder Krankheit eine Operation des Tieres nötig wird. Nachkontrollen sowie Medikamente für die häusliche Therapie muss der Halter hier meist selbst zahlen, während ein stationärer Aufenthalt in einer Tierklinik nach der OP abgedeckt wird. Die Voraussetzung für den Abschluss ist, dass der Hund keine Vorerkrankungen hat. Viele Versicherer setzen für die Inanspruchnahme von Leistungen eine Wartezeit von mindestens 30 Tagen fest. Eine Hunde-OP-Versicherung bekommen viele Halter bereits ab 7 Euro im Monat. Hochwertigere Policen enthalten auch Sonderleistungen wie HD-Behandlungen und die Diagnostik vor der eigentlichen OP.
- Hunde-Krankenversicherung: Über Operationen hinaus übernimmt eine Hundekrankenversicherung auch die Kosten für weitere Tierarztbehandlungen, Medikamente und Blutanalysen. Je nach gewähltem Tarif können Hundehalter sogar die nötigen Vorsorge-Maßnahmen absichern. Der Versicherer regelt dabei, zu welchen Gebührensätzen die Tierarztkosten maximal erstattet werden und setzt manchmal auch eine Höchsterstattungsgrenze pro Jahr fest. Je nach Rasse und Alter des Hundes kostet eine Krankenversicherung zwischen 20 und 120 Euro monatlich.
Fazit: Gesundheitsvorsorge ist auch für Haustiere teuer
Nichts ist schlimmer als den geliebten Vierbeiner leiden zu sehen – deshalb sollten sich Hundehalter möglichst früh darum kümmern, wie sie eine Tierarztbehandlung im Notfall finanzieren können. Als Alternative für das Sparkonto gelten dabei die OP-Versicherung und die Krankenversicherung für den Hund.
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