Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Little River Duck Dog
Nova Scotia Duck Tolling Retriever, Little River Duck Dog

Nova Scotia Duck Tolling Retriever Rassengeschichte

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever wird seit 1945 als Rassehund vom Canadian Kennel Club anerkannt. Der entenanlockende Apportierhund aus Neuschottland, der Halbinsel an der Ostküste Kanadas, ist der Nationalhund von Nova Scotia. Er ist eigentlich ein hochspezialisiserter Jagdgebrauchshund, der gezüchtet wurde, um Enten anzulocken, ähnlich wie die Decoyhunde in Holland und England, z. B. die Kooikerhunde, mit denen vor allem vom 17. bis 19. Jahrhundert diese und ähnliche Formen der Entenjagd betrieben wurden.

Beim Tolling auf Enten lässt der Jäger den Toller aus einem Versteck heraus mit Stöckchen am Ufer laufend apportieren. Da der Toller auf leiseste Bewegungen reagiert und sehr quirlig ist, bemerken die Enten den Hund mit der auffälligen Farbzeichnung und der hetzenden Bewegung. Enten neigen nun dazu, die Gefahr kontrollieren zu wollen, schwimmen näher und beobachten den Feind, den sie vermutlich für einen Fuchs halten. Sobald sie in Schussweite sind, wird der Hund abgepfiffen, die Enten werden geschossen und der Toller wird sie aus dem Wasser apportieren wie ein Uhrwerk.

Über die Vorfahren des Tollers gehen die Meinungen auseinander. Eine Theorie ist, dass der Kooikerhund eine wesentliche Rolle gespielt hat und die Rasse über Holland und England nach Kanada kam und sich dort weiterentwickelte. Andere vertreten die Meinung, dass die Indianer Füchse beim Enten anlocken beobachtet haben und Hunde züchteten, die den Füchsen in Aussehen und diesem Verhalten ähneln. Sicher ist aber, dass bereits Mitte des 17. Jahrhunderts Einwanderer über Füchse berichtet haben, die durch „tolling“ am Ufer Enten anlockten und sie so fingen. Entsprechend wurde begonnen, Hunde zu züchten und zu trainieren, Wie auch immer: Der Toller ist etwas anders als die englischen Retriever: quirliger, flinker, und verspielter.

Dass die Rasse 1945 vom CKC anerkannt wurde, ist im wesentlichen das Verdienst von Colonel Coldwell. Sein Interesse für die Rasse begann um 1920 und er erwarb seinen ersten Toller im Jahr 1924. Er bemerkte schnell, dass diese einzigartigen Hunde vom Aussterben bedroht waren, da viele zwischen 1908 und 1912 von einer Staupe Epidemie dahingerafft wurden. In seinen Bemühungen suchte er im ganzen Land nach Tollern. In einer Zeitspanne von etwa 30 Jahren besaß er insgesamt 82 Toller, aus denen er versuchte einen Rassestandard zu formen. 1945 wurden dann 15 Toller im Cennel Club registriert

Einen extrem großen Einfluss auf die Rasse hatte später Avery Nickerson mit seinem Harbourlight Kennel. Er war schon als Jugendlicher ein passionierter Jäger auf Wasservögel und Fasanen. Durch seine Zuchtanstrengungen wurde die jagdlichen Eigenschaften des Tollers speziell auch für das Upland Hunting (z. B. die Fasanenjagd) verbessert. Fast alle heutigen Toller haben irgendwo in ihrem Stammbaum einen Harbourlight Hund verzeichnet.

Der Toller verbreitete sich zunächst in Kanada und den USA und erst 1980 kam der erste Toller nach Dänemark, 1984 nach Schweden, 1985 nach Finnland. Erst 1988 kam der Toller nach England. Heute leben die meisten Toller nicht mehr in Kanada (etwa 2.500) , sondern in Schweden (rund 3.200). In Deutschland gibt es etwa 200 registrierte Toller im Deutschen Retriever Club, aber auch eine etwa gleich hohe Zahl an nicht registrierten Hunden

Nova Scotia Duck Tolling Retriever Rassebeschreibung

Der Toller ist hoch intelligent, hat große Ausdauer, ist aber auch sensibel. Er ist ein starker und fähiger Schwimmer, ein natürlicher und zäher Apportierer an Land und zu Wasser und startet beim leisesten Anzeichen für ein Apport mit überschäumender Aktion. Sein starker Wille zu apportieren und seine Verspieltheit sind wesentlich für seine Fähigkeit zu locken. Gerade dieses überschäumende Temperament und der Wille zu Arbeiten und das Verlangen, seinem Hundeführer zu gefallen (will to please), kann aber auch eine Herausforderung darstellen. Der Toller sollte nicht nur als Familienhund gehalten werden.

Wesensmerkmale der Hunderasse Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever

  • ist ein Familienhund
  • ist für die Wohnung geeignet
  • braucht mittlere Fellpflege
  • ist leichtführig
  • braucht viel Auslauf

Diese Rassen könnten dich auch interessieren:

  • Briquet Griffon Vendéen Obwohl der Briquet Griffon Vendéen ein ausgezeichneter Jäger ist wurde er von dem Basset griffon, seinem kleineren Bruder fast völlig verdrängt. Die Hasenjäger wollten einfach einen Hund der weniger schnell war als der Briquet Griffon Vendéen. Seine jagdlichen Eigenschaften machten ihn dann...

  • Dobermann Der Dobermann gehört wie der Riesenschnauzer, Rottweiler, Hovawart, Airedale Terrier, Deutscher Schäferhund oder der Boxer zu den Gebrauchshunderassen. Auch für den Hundesport ist er sehr gut geeignet. Der elegante, oft liebevolle Dobermann ist ein klassisches Beispiel für die erfolgreichen...

  • Istrianer Kurzhaarige Bracke Dei Heimat der Istrianer Kurzhaarige Bracke ist die Halbinsel Istrien zwischen dem Golf von Triest und dem Golf von Kvarner. Istrien wurde im Altertum von den Illyrern besiedelt weshalb die Istrianer Kurzhaarige Bracke früher auch als Illirische Bracke bekannt war. Gezüchtet wird die Istrianer...

  • Kanaanhund Kanaans sind faszinierende Hunde. Sie sind noch so nah am Wildtier, dass ihr Verhalten ganz anders ist als das anderer Hunderassen. Jeder von ihnen ist ein Individuum. Sie sind territorial und besitzergreifend, misstrauisch gegenüber fremden Menschen und fremden Dingen, intelligent und sehr...

Lesetipp im Hundemagazin:

Tiermesse TIERisch gut in Karlsruhe

Viel los war letztes Wochenende auf der Tiermesse TIERisch gut in Karlsuhe. Rund 40.000 Besucher und mehr als 10.000 Hunde kamen an den beiden Messetagen zur TIERisch gut in den Karlsruher Messehallen. Die Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH freute sich,...

Nasenarbeit für Hunde

Einen Hund auszulasten, bedeutet nicht nur körperliche Betätigung. Sie allein genügt ihm nicht, er möchte auch geistig beschäftigt werden. Dazu eignen sich Schnüffel- und Suchspiele. Was gibt es Schöneres, als einer verführerisch duftenden Spur zur...