Nasenarbeit für Hunde

Einen Hund auszulasten, bedeutet nicht nur körperliche Betätigung. Sie allein genügt ihm nicht, er möchte auch geistig beschäftigt werden. Dazu eignen sich Schnüffel- und Suchspiele. Was gibt es Schöneres, als einer verführerisch duftenden Spur zur Belohnung zu folgen?

Hund bei der Nasenarbeit

Was versteht man unter Nasenarbeit beim Hund?

Hunde sind von Natur aus Nasentiere, sie nehmen ihre Umwelt hauptsächlich über Gerüche wahr.
Dass Dein Fellfreund seine Nase einsetzt, um sich zu orientieren, ist für ihn völlig normal. Über feinste Geruchsunterschiede in beiden Nasenlöchern, kann er die Richtung orten, aus der ein bestimmter Geruch kommt. Diesem einen Geruch kann er, ungeachtet des Duftcocktails um ihn herum, bis zur Quelle folgen.

Hunde verfügen über viel mehr Riechzellen, als Menschen. Ein Mensch hat ungefähr 5 Millionen Riechzellen, ein Hund dagegen 125 bis 220 Millionen. Der Bereich im Gehirn, der die Gerüche verarbeitet, ist bei ihnen ebenfalls entsprechend größer. 

Diese angeborenen Fähigkeiten können durch Training erheblich gesteigert werden. Die vielen Diensthunde, die Drogen erschnüffeln oder Vermisste auffinden, beweisen es täglich.  Alles, was mit riechen und schnüffeln zu tun hat, finden Hunde toll und spannend. Nase und Gehirn werden artgerecht eingesetzt, dein Vierbeiner ist zufrieden und glücklich. 

Wie anstrengend ist Nasenarbeit für den Hund?

Suchaktivitäten sind für Deinen Vierbeiner anstrengend. Dein Fellfreund muss arbeiten, wenn er eine Fährte verfolgt oder sein Spielzeug sucht. Er muss sich, um ans Ziel zu kommen, über längere Zeit konzentrieren. 

Willst Du mit Nasenarbeit beginnen, solltest Du langsam, in kleinen Schritten, vorgehen. Kurze Übungen, gefolgt von längeren Pausen, sind der beste Weg zum Riechprofi. Überfordere Deinen vierbeinigen Freund nicht.

Wie lange den Hund schnüffeln lassen?

Für Schnüffelanfänger genügen wenige Minuten. Mit fortschreitendem Training kannst Du die Zeit erhöhen.
Während des Schnüffelns geht Dein Vierbeiner zu einer schnellen Stoßatmung über. Er atmet dann pro Minute bis zu 300 Mal. Das hat zur Folge, dass die Schleimhäute in der Nase rasch austrocknen. 
Stelle genügend Wasser bereit, Nasenarbeit bringt Deine Fellnase außer Atem und macht durstig.

Übungen & Ideen für die Nasenarbeit

Schon Welpen arbeiten gern mit ihrer Nase. Für sie und ältere Anfänger gibt es einige einfache Spiele.
Deine Fellnase darf anfangs zusehen, wenn Du sein Lieblingsspielzeug oder ein Leckerchen versteckst. Erst auf Dein Signal darf er loslaufen. Wähle einfache Verstecke im Umkreis von wenigen Metern. Lass das Goodie bei den ersten Versuchen etwas herausschauen. Hat er seinen Ball gefunden, spielt ihr kurz damit, das Leckerchen darf er fressen.

Mit der Zeit werden die Verstecke schwieriger und sie liegen weiter entfernt, jetzt schaut nichts mehr heraus. Dein kleiner Freund muss sich mehr anstrengen. Hat er das Prinzip verstanden, darf er nicht mehr zuschauen, wo Du das Spielie versteckst.

Nimmst Du immer den gleichen Ball, wird er auf die Frage: "Wo ist Dein Ball?" seinen Ball suchen gehen. 
Für das Hütchenspiel brauchst Du 3 Joghurtbecher und ein Leckerchen. Stelle die 3 Becher umgedreht auf den Boden, unter einen kommt das Leckerchen. Dein Vierbeiner soll nun erschnüffeln, unter welchem Becher es liegt. Hat er es gefunden, darf er es fressen.

Nimm eine große Pappkiste. Dort hinein wirfst Du Knüllpapier und eine Handvoll Leckerchen. Nachdem Du alles gründlich gemischt hast, darf Deine Fellnase hinein und sich die Goodies heraussuchen. 

Draußen im Garten bindest Du ein Stück getrockneten Pansen (starker Geruch = leicht zu folgen) oder ein Würstchen an eine Schnur. Lege das Futter auf den Boden, merke Dir dabei die Stelle bzw. markiere sie. Ziehe nun das Futter an der Schnur hinter Dir her. Anfangs reichen einige Schritte in gerader Linie. Am Ziel bleibt das Futter liegen. Jetzt holst Du Deinen Hund und gehst mit ihm zum Start. Auf Dein Signal ("Such") darf er anfangen zu schnüffeln. Er wird der Spur mit der Nase auf dem Boden folgen. Belohnung ist das gefundene Futter. Die Spur wird mit der Zeit länger und Du kannst Bögen einbauen.

Bei einer anderen Variante legst Du in jeden Deiner Fußtritte ein Leckerchen, später in jeden zweiten usw. Irgendwann fallen die Leckerchen unterwegs weg, die Belohnung liegt am Ziel bereit. 

Für fortgeschrittene Schnüffler kannst Du neben dem Ball vom Anfang, weitere Gegenstände benennen (Plüschtier, Kugelschreiber). Lass Deine Schnüffelnase am Gegenstand riechen und verstecke ihn dann. Mit ein wenig Übung wird er Dir bald das Gewünschte bringen oder anzeigen, wo es sich befindet. Dafür hat er sich ein großes Lob, Leckerchen oder ein Spiel verdient.

Für Experten steckst Du den zu suchenden Gegenstand in einen Behälter, den der Superschnüffler erst öffnen muss.

Die feine Nase Deines Freundes kann auch verschiedene Teesorten unterscheiden. Verteile mehrere Sorten Teebeutel in der Wohnung. Dann lässt Du ihn an einer bestimmten Sorte riechen. Findet er die richtige Sorte unter den verteilten Teebeuteln?

Zubehör

Du brauchst nicht viel. Einige Gegenstände zum Suchen und viele Leckerchen, eventuell getrockneten Pansen.

Möchtest Du die Nasenarbeit vertiefen und richtige Fährten absuchen oder Deinen Hund im Mantrailing ausbilden, erweisen sich ein Suchgeschirr und eine Schleppleine als nützlich.

Diese Rassen könnten dich auch interessieren:

  • Cirneco dell´ Etna Er ist ein Jagdhund, der für schwieriges Gelände geeignet und besonders zur Jagd auf Wildkaninchen spezialisiert ist; obwohl mit viel Temperament ausgestattet, ist er gleichzeitig sanft und zärtlich. Der Cirneco dell'Etna ist ein Hund vom Urtyp, von schlanker und eleganter Form, von mittlerer...

  • Scottish Terrier Der Scottish Terrier ist auch in Deutschland sehr beliebt, er ist ein kühner Jäger und lebhafter Begleithund, ein untersetzter, kurzläufiger Hund, bis 28 cm groß und 10,4 kg schwer, schwarz, weizenfarben oder gestromt. Sein Haar ist wetterfest, anliegendes, doppeltes Haarkleid, Deckhaar rauh,...

  • Bull-Boxer Im Bull-Boxer vereinen sich sehr unterschiedliche Wesensmerkmale. Trotzdem ist er ausgeglichen, ruhig, selbstbewusst, nervenstark und bieder. Seinen Bezugspersonen ist er treu und anhänglich. Das Haus bewacht er mit Mut und Unerschrockenheit. Fremden gegenüber ist er misstrauisch. Im Haus ist...

  • Bichon/Yorkie Die reizvolle Neuzüchtung ist zäh und widerstandsfähig wie de Yorkshire-Terrier und zugleich wetterfest wie der Bichon. Der Bichon Yorkie ist ein lustiger, unabhängiger und temperamentvoller Hund. Er ist fähig, schnell etwas zu erlernen und ist daher leicht erziehbar. Zu seinen Stärken...

Lesetipp im Hundemagazin:

Den Hund alleine lassen

Im Alltag eines Hundehalters ist es meistens so, dass der Hund auch mal alleine gelassen werden muss. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bereits dem Welpen das Alleine sein trainiert wird. Je älter der Hund ist, desto schwierig ist es ein Alleinbleiben beizubringen. ...

Erste Hilfe für Hunde

Auch unsere Hunde können in eine gefährliche Situation geraten. Umso wichtiger ist es, schnell Erste Hilfe für Hunde leisten zu können. Wird der Hund richtig versorgt bis der Tierarzt eintrifft, steigen seine Überlebenschancen. Natürlich kann der Tierarzt...

Haustierbestattung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Tod eines geliebten Hundes hinterlässt oft eine große Leere und Traurigkeit. Trotz des Kummers muss die Entscheidung getroffen werden, was mit den sterblichen Überresten des treuen Freundes passieren soll. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich immer mehr Menschen...

Warum legen sich Menschen einen Hund zu?

Im Jahre 1996 wurden in Deutschland die Gründe für den Kauf eines Hundes erhoben. Dabei kamen vor allem sieben markante Gründe heraus, warum sich Menschen (in Deutschland) einen Hund zulegen. Hund als Beschützer „Weil ich Hunde einfach gern habe“ behaupteten 81%...