Corona-Spürhunde der Bundeswehr
Die Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr in Ulmen forscht in Kooperation mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover an der Frage, ob Hunde das neuartige Coronavirus SARS-Cov-2 am Geruch von Speichelproben identifizieren können.
Spürhunde können aufgrund der molekularen Zusammensetzung eines Geruchs, nicht nur Sprengstoffe oder Drogen aufspüren, sondern auch verschiedene Krebserkrankungen oder die drohende Unterzuckerung von Diabetikern riechen. Daraus entstand die Idee für das Forschungsprojekt.
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Spürhunde sollen Coronaviren erschnüffeln
Sprengstoffspürhund und Schutzdiensthund Donnie, ein dreijähriger belgischer Schäferhund, ist einer von zehn Hunden der Bundeswehr, die das Aufspüren von SARS-CoV-2 Viren erlernen sollen. Neben Schäferhunden werden auch Spaniel und Retriever ausgebildet.
Die Spürhunde werden immer wieder neu darauf konditioniert, bestimmte Gerüche zu erkennen. Dabei schnüffelt der Hund so lange alles ab, bis er den richtigen Geruch findet. Dann bekommt er eine Belohnung. Die Belohnung besteht entweder aus einem Spielball oder einer Extra-Portion Futter. Das hängt jeweils vom Charakter des Hundes ab.
Bis Ende Juli sollen belastbare Ergebnisse vorliegen, ob die Hunde in der Lage sind, die Coronaviren aufzuspüren. Mit einer Trefferquote von derzeit etwa 80 Prozent sehen sich die Forscher in Ulmen auf dem besten Weg.
Die Leiterin des Projektes an der Schule für Diensthundewesen Dr. med. vet. Esther Schalke, schätzt das "ideale Zusammenspiel von Wisschenschaft und praktischer Anwendung".
Coronaviren im Speichel riechen
Auch in Großbritannien, Frankreich und Finnland finden Forschungen statt, in denen es um die Detektion von Coronaviren durch Spürhunde geht.
Jedoch nutzen die deutschen Expertinnen und Experten den Speichel von Covid-infizierten Personen, indem die Viren zunächst chemisch unschädlich und inaktiv gemacht werden. Speichel hat den Vorteil das es schnell und ortsunabhängig verfügbar ist, wenn viele Menschen getestet werden sollen.
Ist die Versuchsreihe mit inaktiven Viren erfolgreich abgeschlossen, kommt die nächste Hürde: Dann muss auch das Aufspüren aktiver Viren im Speichel getestet werden.
Das muss dann unter ganz anderen Bedingungen stattfinden, schließlich müssen wir sicher sein, dass sich niemand an den hochinfektiösen Proben anstecken kann.
sagt Paula Jendrny, die das laufende Forschungsprojekt als Doktorandin der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover begleitet und auch Hundebesitzerin ist.
Bis die Hunde einsatzfähig sind, ist es noch ein langer Weg. Und wenn es wirklich möglich sein sollte, Personen die an COVID-19 erkrankt sind mittels Spürhund-Detektion zu identifizieren, stellt sich noch die Frage, in welchen zivilen und militärischen Bereichen diese Hunde ihren Dienst verrichten sollen.
Fotos: Bundeswehr / R. Alpers
Quelle: Bundeswehr
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